Eine starke Gemeinschaft

Aus den Händen von Malteser-Diözesanoberin Marie-Rose von Boeselager (ganz links) und Diözesanleiter Maximilian von Boeselager (2. von links) erhielt Kunigunde Lebek (Mitte), Leiterin der "Grünen Damen", eine Ikone der Maria von Philermos für die neuen Räume der Ehrenamtlichen. Daneben: Oberbürgermeister Frank Klingebiel und Christine Decker, die Geschäftsführerin des Klinikums Salzgitter; Bildquelle: Malteser

Salzgitter (mhd) Mit einem Festakt und 60 Gästen haben die „Grünen Damen“ des Malteser-Besuchsdienstes im Helios-Klinikum Salzgitter am Freitag, 10. Oktober, ihren 20. Geburtstag gefeiert.

 

Auf den Tag genau vor 20 Jahren, am 10. Oktober 1994, begannen neun Damen ihren Besuchsdienst im Klinikum Salzgitter. „Wir betraten damals Neuland und klopften mit klopfendem Herzen an die Tür“ bekannte Kunigunde Lebek, Ortsbeauftragte der Malteser in Salzgitter und Leiterin der „Grünen Damen“, beim Festakt am vergangenen Freitag. Aus kleinen Anfängen ist längst ein unverzichtbarer und anerkannter Dienst geworden. Kleine Botengänge, die Suche nach einer vergessenen Brille, das Kümmern um eine daheim gebliebene Katze oder einfach nur ein gutes Gespräch ­ die inzwischen 28 Damen und zwei Herren der „Grünen Damen“ helfen den Patienten auf ganz unterschiedliche Weise, getreu ihrem Motto aus dem Matthäus-Evangelium: „ Ich war krank und Ihr habt mich besucht“. Durch diesen Einsatz seien die Malteser-Ehrenamtlichen längst zu den „guten Geistern des Krankenhauses“ geworden, lobte denn auch Christine Decker, Geschäftsführerin des Helios-Klinikums, beim Festakt, der vom Uthoff-Quartett aus Salzgitter-Lebenstedt untermalt wurde.

Dieser besondere Geist strahlt weit über das Klinikum bis in die Stadt. Frank Klingebiel war als Oberbürgermeister von Salzgitter zur Feierstunde gekommen und überbrachte die Glückwünsche des Stadtrates. In einer Gesellschaft, der die Tugenden abhanden zu kommen scheinen, wo Ellbogen statt Solidarität zählen, setzen die „Grünen Damen“ nach Klingebiels Worten einen „besonderen Akzent“ der Wärme, Zuwendung und Mitmenschlichkeit und schlagen damit Brücken zwischen den Menschen. „Wir sind stolz auf Sie“, bekannte der Oberbürgermeister.

Diese hohe Wertschätzung ist auch das Verdienst von Kunigunde Lebek, wie Wolfgang Neudeck, einer der Herren der „Grünen Damen“ in einem kurzen Grußwort hervorhob. Mit Geschick, großem Organisationstalent und ebenso großem Einfühlungsvermögen halte sie die Zügel in der Hand. So könne er im Namen aller sagen: „Wir fühlen uns geborgen unter Deiner Obhut“.

Auch bei der Diözesanleitung der Malteser genießen die „Grünen Damen“ aus Salzgitter einen guten Ruf und gelten dort als „eine starke Gemeinschaft“, unterstrich Diözesanleiter Maximilian Freiherr von Boeselager. Deren Dienst sei wohl im positiven Sinne „ansteckend“, anders könne er sich die Verdreifachung der Ehrenamtlichen in den vergangenen zwei Jahrzehnten nicht erklären. Gemeinsam mit Diözesanoberin Marie-Rose Freifrau von Boeselager übergab er Kunigunde Lebek eine Ikone der Maria von Philermos, die bald die Räume des Besuchsdienstes schmücken wird.

Seit 1978 gibt es in Salzgitter eine Ortsgliederung der Malteser. Der Besuchsdienst der „Grünen Damen“ wurde jedoch erst 1994 gegründet. Die Ehrenamtlichen besuchen Patienten im Klinikum, bieten Hilfe im Krankenhaus-Alltag an und nehmen sich Zeit für Gespräche. Sie werden auf ihre Aufgabe gut vorbereitet und treffen sich einmal im Monat zur Aussprache und Fortbildung.